Wann trägt man Smoking?

Zunächst einmal: Die Zeit, wo man sogar ins Theater oder in die Oper einen Smoking trug, sind vorbei. Und obwohl man in First-Class-Hotels in den Metropolen der Welt auch noch hier und dort Herrn im Smoking beim Dinner sieht, findet sich immer seltener ein Smoking in der Garderobe des Gentleman. Er sollte aber vorhanden sein. Denn hin und wieder braucht man ihn doch zu besonderen Festivitäten. Immerhin ist ein gut sitzender Smoking, das Eleganteste, was ein Gentleman anziehen kann!

Smokingpflicht besteht, wenn Sie zu einer festlichen Abendveranstaltung eingeladen werden und auf der Einladungskarte die Worte finden:

* black tie (England)
* dinner jacket (England)
* cravate noir (Frankreich)
* (kleiner) Gesellschaftsanzug (Deutschland)

Die Worte sind schnell erklärt:
„Black Tie“ / „cravate noire“ – zum Smoking gehört traditionell eine schwarze Schleife, keinesfalls aber eine weiße.

Der Smoking – Merkmale

Sakko – einreihig (klassisch) oder zweireihig mit seidenbelegten Revers oder Schalfasson. Die Farbe ist normalerweise schwarz oder ein  sehr dunkles Blau. Eine weiße Smokingjacke (oder leicht cremefarben) trägt man nur bei abendlichen Festen unter freiem Himmel oder auf Seereisen. Im  übrigen unterscheidet sich die weiße Smokingjacke in Stoff (leicht) und Schnitt nicht von der dunklen. Das echte “smoking jacket” hat mit dem, was wir als Smoking bezeichnen nur die ursprüngliche historische Bedeutung gemeinsam: Ursprünglich streifte man es sich bei m Rauchen über, um die übrige Kleidung vor der

Rauchgeruch zu schützen (siehe “Geschichte).  Das “Smoking Jacket” wird in England bei privaten häuslichen Einladungen und ländlichen  Bällen getragen und ist im Unterschied zum schwarzen “dinner jacket” oft aus farbigem Samt gearbeitet.

Schleife – schwarz (klassisch), mittlerweile werden aber außer weiß (siehe oben, nur für Frack) auch farbige Fliegen toleriert.

Smokinghemd – absolutes Muss beim Smokinghemd sind Klappmanschetten, alles andere ist nicht zwingend vorgeschrieben, aber ratsam. Zum Beispiel verdeckte Knopfleiste, eine längs oder quer gefältelte Hemdbrust. Was entgegen der landläufigen Meinung nicht sein muss, ist ein  Stehkragen – im Gegenteil: ein  normaler Kragen sieht manchmal eleganter aus als der Stehkragen, der dem einen oder anderen Herren einfach aufgrund seines Körperbaus nicht steht …

Cummerbund (auch: Kummerbund) – muss nicht sein, erhöht jedoch die Eleganz. Der Cummerbund bedeckt den Übergang zwischen Hose und Hemd und war ursprünglich eine Art indischer Schärpe, das Hindi-Wort für dieses Kleidungsstück “kamarband” ist Namensgeber auch für unseren “Kummerbund” – mit dem deutschen Wort “Kummer” hat das nur etwas zu tun, wenn der Frack nicht mehr passen sollte … Der Cummerbund kann schwarz sein (i n der Farbe des Smokings) oder farblich abgesteckt auf das Einstecktuch.

Smokingweste – man trägt sie anstelle des Cummerbunds, entweder in hellem Grau oder ebenfalls abgestimmt auf die Farbe des Einstecktuchs.

Gürtel – trägt man nicht zum Smoking! Stattdessen hat man ja den Cummerbund oder die Weste. Und wer weder noch tagen will, der sollte dann auch den Gürtel weglassen – das passt einfach nicht.

Einstecktuch – da streiten sich die Experten: Während die einen ein weißes Einstecktuch zur schwarzen Schleife als absolutes Muss betrachten und keine Abweichung dulden, plädieren andere durchaus für farbliche Kontraste. Und wieder andere fordern, dass das bei farbiger Schleife auch das Einstecktuch und der Kummerbund (oder die Weste) im selben  Farbton gehalten sein müssen.

Smokinghose – immer dunkel, gleichen dunklen Stoff wie die Jacke und ohne Aufschläge. Auch zu weißen Dinnerjacketts werden schwarze Hosen getragen. Die äußere Naht der Hosenbeine wird von einem Besatzstreifen (Galon) verdeckt.

Schuhe/Strümpfe – am besten schwarze Lackschuhe, schwarze Strümpfe (am besten Kniestrümpfe – Einsicht auf nackte Männerbeine zerstören sofort alles!) aus leichter Wolle oder Seide.

Manschettenknöpfe – müssen natürlich sein und alles außer Edelmetall oder eine Kombination mit schwarzen Halbedelsteinen ist abzulehnen.

Hemdknöpfe – zu den Manschettenknöpfen passend ist das natürlich ein echter Hingucker.

Taschentuch – nicht vergessen: man braucht es, wenn es heiß hergeht bei Fest und Feier und man sich verstohlen den Schweiß von der Stirn wischen  will. Natürlich sollte dieses Taschentuch aus weißem Stoff sein (keinesfalls Papiertaschentücher) und wer weiß, vielleicht können Sie mit Ihrem (unbenutzten) Taschentuch ja auch einer Dame gefällig sein, die dankbar für ihre kleine Hilfe ist …

Die Geschichte des Smokings

Die Herkunft des Smokings verliert sich ein wenig im Dunkel der Geschichte. Historiker setzen das Geburtsjahr des Smokings 1880 an. Zur selben Zeit tourte Buffalo Bill auf einer Westernschau durch Europa, gab es bereits eine Radfernfahrt zwischen Paris, Mailand und wieder zurück (man stelle sich das bei den damaligen “Straßen” vor), in Melbourne war Weltausstellung und in Deutschland die ersten Warenhäuser zu bestaunen.

In jener Zeit also wurde der “Smoking” erfunden. Nämlich als Anzugjacke (smoking jacket), die die Herren im Raucherzimmer überzogen, damit die übrige Kleidung den Geruch des Rauchs nicht annahm, die Damen hatten sich daran offensichtlich sehr gestört.

Nun soll als erster der englische Herrenausstatter und Maßschneider Henry Poole in der Londoner Savile Row No. 15 den bis heute als solchen erkennbaren Smoking, nämlich einen Frack ohne Schwalbenschwänze als Abendgarderobe für den eleganten Herrn erfunden haben. Doch nach der American Formalwear Association war es der Tabakerbe und Dandy Griswold Lorriland, der im Oktober 1886 erstmals mit einem Smoking auf dem Herbstball des Tuxedo Club in Tuxedo Park, New York, erschienen war. Seither wird der Smoking (eine Bezeichnung, die es für dieses Kleidungsstück fast nur im deutschsprachigen Raum gibt) im angelsächsischen Raum, besonders in den USA auch Tuxedo oder kurz Tux genannt.

Ihr Smoking – von Matthias Aull

Wenn Sie sich für einen eigenen Smoking entschieden haben, berate und betreue ich Sie gern. Die Kunst bei diesem Kleidungsstück ist es, ihn so zu vermaßen und zuzuschneiden, dass er

* heute absolut elegant sitzt
* auch in zehn Jahren noch absolut elegant sitzen wird.

Denn ein Smoking ist immer noch ein Kleidungsstück fürs Leben – doch das Leben geht mit den Jahren oft nicht sehr schonend um mit der männlichen Figur.

Neben der absoluten Passform, die viel Können und Erfahrung verlangt, bedarf auch die Stoffauswahl einer großen Sorgfalt: Ihr Smoking soll Ihre Persönlichkeit auf eleganteste Weise hervorheben – und das ist neben dem Schnitt Aufgabe des Stoffs. Sie glauben ja gar nicht, wie viele Stoffarten es gerade für einen Smoking gibt. Doch gerade deshalb muss der Stoff optimal auf Ihren Typ an gestimmt werden.

Noch Fragen? Rufen Sie mich an – ich freue mich, wenn ich Sie außer im Business auch für Fest und Feier einkleiden darf!

Matthias Aull